Hinter den 3.5t schweren Schleusentoren befindet sich eine ganz eigene Welt,
die im ABC – Ernstfall 1500 Menschen für 30 Tage hätte Schutz bieten sollen.
So war die Vorstellung, als der ehemalige Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg,
von dem Bundesamt für Zivilschutz als umbauungswürdig eingestuft wurde.
Er wurde zum ersten ABC – Sicheren Bunker Deutschlands für die Zivilbevölkerung
von 1959 – 1963 umgebaut.
Bundesweit waren 2500 ehemalige Bunkeranlagen, als umbauungswürdig eingestuft worden.
Realisiert wurden aber nur zwei Umbauten, in der damals bundesweiten, geplanten Umbaumaßnahme.
Der Sonnenbunker in Dortmund als erster
und der Tiefbunker Hachmannplatz in Hamburg. (Link)
Danach wurde das Projekt aus finanziellen Gründen eingestellt.
Der Umbau des Sonnenbunkers kostete damals die gigantische Summe von 3,5 Millionen DM.
Nach dem damaligen Wissenstand wurde der Betonkoloss,
von 46m Länge, 25m Breite und 17m Höhe,
mit allen nötigen technischen Einbauten und Umbauten versehen.
So sollte ein autarkes “Existieren” im Ernstfall möglich sein.
Da der Bunker nach der Fertigstellung der Umbauarbeiten der erste seiner Art war,
wollte man einen Belegungsversuch über 144 Stunden (6 Tage) durchführen.
Man wollte sowohl den Bunker in seiner technischen Funktion,
als auch das Verhalten der Insassen testen und bewerten.
Geplant war vorerst eine Vollbelegung mit 1500 Personen.
Diesen Gedanken hatte man schnell verworfen.
Es wurde dann nur das 2.OG mit 144 Personen belegt.
Die Probanten konnten sich bundesweit für diesen, ersten und auch letzten Belegungsversuch,
der am 08.06.1964 um 12:00 Uhr startete, bewerben.
Zu Zeiten des “Kalten Krieges” wurde der Bunker regelmäßig gewartet und instand gehalten.
Wenige Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Grenze und dem Wegfall des Feindbildes,
wurden diese aufwendigen und teuren Wartungsarbeiten aus Kostengründen eingestellt.
So dass der Bunker ab 1995 für 10 Jahre in einen Dornröschenschlaf gefallen ist und
nur noch sporadisch von behördlicher Seite nach dem Rechten geschaut wurde.
2005 entschloss sich das heutige Bundesamt für Immobilienaufgaben
und die Stadt Dortmund als ehemalige gemeinsame Eigentümer den Bunker zu verkaufen.
Mit dem Verkauf wurde diese einmalige Bunkeranlage zum Teil unter Denkmalschutz gestellt
und sollte in der weiteren Zukunft einem musealen Zweck dienen.
Zum Tag des offenen Denkmals am 11.09.2005,
konnten wir zusammen mit damaligen Schülerinnen und Schülern
der Oberstufe des Mallinckrodt – Gymnasiums Dortmund,
erstmalig den Bunker der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Über 1000 Besuchern wurden in geführte Besichtigung der Einblick in die Anlage ermöglicht.
Diese anspruchsvolle Aufgabe wurde von uns übernommen und geleitet.
In den weiteren Jahren haben wir durch viel geschichtlicher Recherche und
Gesprächen mit Zeitzeugen ein umfassendes Wissen über den Bunker erlangen können.
Dieses Wissen lassen wir heute bei jeder Führung gerne einfließen.
Lassen Sie sich von uns in die geheimnisvolle Bunkerwelt entführen und
verlieren dabei die zeitliche und räumliche Orientierung
begleitet durch die interessante Geschichte dieser Anlage.
Und eins sei versprochen:
Wir bringen Sie sicher wieder raus in die Realität…….